„Das große Glück fängt dort an, wo sich Gemeinschaften bilden, wo einer dem anderen hilft, so sehr er das nur kann, in seine Kraft zu kommen.“


Das Zitat ist von Prof. Dr. Gerald Hüther, bekannter Neurobiologe und Autor. Er propagiert die sanfte Revolution der Liebe – ich hänge ihm und seinen Lehren sehr an. Und ich versuche, jeden Tag ein Stück weit diese Revolution mit voran zu bringen.

Eine gute Möglichkeit ist das „Lauschen“. Ich habe gelernt, dass lauschen das Gegenteil ist von zuhören. Im Wort „zuhören“ steckt das Wörtchen „zu“. Man hört nicht offen auf die Worte des anderen, sondern man hört „zu“. Gerald Hüther sagt, von dem, was um uns passiert, nehmen wir nur einen Bruchteil wahr. Wir hören zwar Worte, aber oft nicht wirklich das, was uns andere sagen wollen.

Und es gibt ja noch so viel mehr, auf das wir lauschen könnten. Auf das, was zwischen den Zeilen gesagt wird, auf Geräusche, auf unser Herz. Wenn überhaupt, hören die meisten „zu“. Aber am liebsten reden wir alle, und erwarten dann von den anderen, dass sie uns wieder zuhören. Ihr seht – ein Teufelskreis.

Würden wir lauschen, wären wir auch offen für Äußerungen und Weisheiten, die ganz ohne Worte auskommen. Wenn ich meinen Hunden lausche, erzählen sie mir so viele Dinge, ganz ohne sprechen zu können. Und auch Babies können noch keine Worte benutzen, und sagen uns trotzdem so viel.

Augen können sprechen, oder auch die Natur. Wer der Natur nur „zu“hört, verpasst so vieles. Wer lauscht, empfängt ein riesiges Zusammenspiel aus den verschiedensten Geräuschen und Stimmungen, empfängt unendlich viele wertvolle Informationen.

Die sanfte Revolution der Liebe will, dass wir uns alle gegenseitig lauschen. Sie hat zum Ziel, dass wir unseren Gefühlen wieder vertrauen dürfen, dass sich großartige Gemeinschaften aus liebevollen Menschen und Tieren bilden, die das Beste am anderen zum Vorschein bringen. Die sanfte Revolution achtet alle Wesen, bewertet nicht, ist offen dafür, voneinander zu lernen. Die sanften Revoluzzer wissen, dass auch Tiere so vieles zu erzählen haben, und dass jedes Wesen auf der ganzen Welt Gefühle hat.

Auf dem Weg der sanften Revolution gibt es keine Tierversuche, keine Umweltgifte, keine Massentierhaltung. In einer Welt nach der Revolution der Liebe wird natürlich kein Fleisch gegessen, in dieser Welt könnte niemand mehr ohne Not ein fühlendes Wesen töten. Alles wäre irgendwie gleich, und doch vollkommen anders. Es gäbe auch keine Kriege.

Ich habe vor einiger Zeit einen Satz gelesen, der in mir immer noch nachhallt, leider weiß ich nicht mehr, von wem das Zitat ist. Es lautete sinngemäß: Wie wundervoll wäre doch unsere Welt, wenn wir das Leid der anderen auf die gleiche schmerzhafte Weise erfahren würden, wie unser eigenes. Viele, denen ich von dem Satz erzähle, sind darüber entsetzt. Es wäre ja furchtbar, wenn jedes einzelne tote Wesen Schmerz und Verzweiflung in jedem und jeder von uns auslösen würde! Ich sehe das genau anders herum. Könnte man wirklich noch einen Menschen im Krieg, oder ein Tier zum Verzehr töten, wenn dieser Tod so weh tun würde, als müsste man ein Mitglied der eigenen Familie beerdigen? Ich glaube, es wäre wunderbar, wenn jede:r von uns mit so viel Empathie ausgestattet wäre, dass man wirklich im Herzen fühlen könnte, wie es den anderen geht.

Ich glaube, die Welt wäre so viel besser, wenn jeder Mensch wüsste, und nicht nur wüsste, sondern spüren könnte, welches Leid er mit seinen Handlungen auslöst.

Dabei sind wir doch eigentlich empathische Wesen. Wenn es jemandem aus Eurer Familie schlecht geht, spürt Ihr das bestimmt sofort. Und das, obwohl diejenige oder diejenige vielleicht noch kein Wort geredet hat.

Ich denke, es ist an der Zeit, unsere Fähigkeit zur Empathie auszudehnen auf alles, was fühlen kann. Auf Menschen, Tiere, Pflanzen.

Stellt Euch vor, Ihr hättet das Gefühl, Ihr würdet in Pflanzenschutzmittel duschen, wenn Ihr Euren Garten, den Randstein oder das Feld spritzt. Wahrscheinlich würde das dann kaum mehr jemand machen. Oder eben nur noch im Notfall. Gegen Krebs hilft ja, zumindest im Moment, auch nur eine „Giftdusche“ in Form von Chemotherapie.

Ganz sicher würde zumindest viel, viel achtsamer mit Natur, Tieren, dem eigenen Umfeld, anderen Kulturen oder Meinungen umgegangen werden.

Helft Euch gegenseitig, wo Ihr nur könnt, die beste Seite Eurer Mitmenschen, Eurer gesamten Umwelt zum Vorschein zu bringen.

Sei so freundlich wie möglich. Sei so empathisch wie möglich. Sei ein sanfter Revoluzzer der Liebe!

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